Betreff
Jahresabschluss zum 31.12.2021 der Stadtwerke Aschersleben GmbH
Vorlage
VII/0458/22
Aktenzeichen
0.14
Art
Beschlussvorlage

Die Unternehmensstruktur der Stadtwerke Aschersleben GmbH entspricht den Anforderungen des Energiewirtschaftsgesetzes und den in der Folge erlassenen Verordnungen für Strom und Gas. Der Netzbetrieb wird durch die ASCANETZ GmbH als 100%ige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Aschersleben GmbH separat betrieben.

 

Die Stadt Aschersleben ist mit einem Anteil von 65 % Hauptgesellschafterin der Stadtwerke Aschersleben GmbH, die enviaM hält 35 % der Anteile an der Gesellschaft.

 

Gemäß § 46 GmbH Gesetz  i. V. m. § 7 Abs. 2 b des Gesellschaftsvertrages der SWA entscheidet die Gesellschafterversammlung über die Feststellung des Jahresergebnisses, die Entlastung des Aufsichtsrates und der Geschäftsleitung sowie über die Verwendung bzw. Verteilung des Ergebnisses.

 

Geprüft wurde der Jahresabschluss zum 31.12.2021 von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft “WIBERA Wirtschaftsberatung AG“ Düsseldorf, Zweigniederlassung Leipzig.

 

Auftragsgemäß wurden die Vorschriften des § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 HGrG geprüft. Dementsprechend wurde geprüft, ob die Geschäfte ordnungsgemäß, d. h. mit der erforderlichen Sorgfalt und in Übereinstimmung mit den einschlägigen handelsrechtlichen Vorschriften, den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und der Geschäftsordnung für die Geschäftsführung geführt worden sind.

 

Die Berichterstattung nach § 53 HGrG wurde von der WIBERA zusammenfassend für die geprüften Gesellschaften Stadtwerke Aschersleben GmbH, die ASCANETZ GmbH und die Photovoltaikgesellschaft Aschersleben mbH vorgenommen, da die Gesellschaften wechselseitig verbunden sind und untereinander kaufmännische und technische Dienstleistungen erbringen. Der Fragenkatalog zur Prüfung nach § 53 HGrG ist als eigenständiger Bericht als ANLAGE beigefügt. Die Prüfberichte per 31.12.20221 der ASCANETZ GmbH und der Photovoltaikgesellschaft Aschersleben mbH sind als PDF-Dateien im Ratsinformationssystem verfügbar und der Beschlussvorlage zugeordnet.

 

Die Prüfung hat insgesamt keinen Anlass zu Beanstandungen ergeben und deshalb konnte am 31. Mai 2022 der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt werden.

 

In der Aufsichtsratssitzung am 30. Juni 2022 wurde der Prüfbericht zum Jahresabschluss per 31.12.2021 ausführlich vom Wirtschaftsprüfer vorgestellt, beraten und mit der Empfehlung zur Beschlussfassung an die Gesellschafterversammlung weitergeleitet.

 

Zum Geschäftsjahr 2021:

 

Die Stadtwerke Aschersleben GmbH schließt das Geschäftsjahr 2021 mit einem positiven Jahresergebnis von 2,22 Mio. EUR ab, welches um ca. 1,25 Mio. EUR niedriger als das Vorjahresergebnis von 3,47 Mio. EUR ist. Im Vergleich zum geplanten Ergebnis im Wirtschaftsplan 2021 ist eine Differenz von 411 Tsd. EUR zu verzeichnen. Hauptgrund für die negative Ergebnisentwicklung sind die im Vergleich zum Vorjahr um ca. 2,5 Mio EUR höheren betrieblichen Aufwendungen (gestiegene Beschaffungspreise für Strom und Gas) sowie der um 569 Tsd. EUR geringere Ertrag aus der Ergebnisabführung der ASCANETZ GmbH, welcher u.a. auf höhere Personalkosten bei der ASCANETZ (tarifliche Erhöhungen und 3 Mitarbeiter mehr als 2020) zurückzuführen ist.

Demgegenüber sind die betrieblichen Erträge um 1,29 Mio. EUR gestiegen so dass letztlich eine Minderung des Jahresergebnisses von 1,25 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr zu Buche steht.

 

Die Geschäftsführung schlägt vor vom Jahresüberschuss 50%, also 1.107.554,81 EUR an die Gesellschafter auszuschütten. Begründet wird dies mit dem Aufbau einer besseren Liquidität für die Stadtwerke Aschersleben GmbH. Für die Stadt Aschersleben würden bei der vorgeschlagenen Ausschüttung ca. 600 Tsd. EUR als kassenwirksame Einnahme zufließen. Geplant sind im Haushalt 2022 der Stadt jedoch 1,4 Mio. EUR als Einnahmen aus der Gewinnausschüttung SWA. Somit entsteht eine Mindereinnahme von ca. 800 Tsd. EUR.

 

Die Umsatzerlöse der Gesellschaft betrugen im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 32.126 Tsd. EUR (Plan: 31.336 Tsd. EUR). Die Ist-Abweichung der Umsatzerlöse von 790 Tsd. EUR resultiert im Wesentlichen aus den temperaturbedingt gestiegenen Absatzmengen im Segment Gas (+11,4 %) und Fernwärme (+11,0 %).

 

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe liegen um 1.704 Tsd. EUR über dem Planansatz. Dies resultiert im Wesentlichen aus den gestiegenen Energiekosten am Beschaffungsmarkt und dem gestiegenen Bedarf im Segment Gas und Fernwärme. In der Sparte Gas erhöhten sich die Materialaufwendungen um 16,7 % und in der Sparte Fernwärme um 45,6 %.

 

Das Ergebnis der ASCANETZ GmbH liegt um 166 Tsd. EUR über dem Planansatz. Das Ergebnis 2021 der Photovoltaikgesellschaft Aschersleben mbH liegt aufgrund weniger Benutzungsstunden (-44 Sonnenstunden) um 236 EUR unter dem geplanten Ergebnis.

 

Im Einzelnen sind die Umsatzerlöse Strom etwas höher als im Vorjahr. Im Segment der Stromsondervertragskunden ist die Absatzmenge im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Ursächlich hierfür sind das Auslaufen von Verträgen und die von den SWA gezielt nicht angebotene Verlängerung von Sonderkundenverträgen.

 

In der Gassparte sind die Umsatzerlöse gestiegen, da ein Zuwachs in den Absatzzahlen zu verzeichnen ist. Tarifkunden haben rund 12,2 % mehr Mengen abgenommen. Hinzu kommt ein Absatzzuwachs im Bereich der Sondervertragskunden um rund 8,5 %. Somit beläuft sich der Umsatzzuwachs der Gassparte auf ca. 12,7 %.

 

Die Umsatzerlöse der Trinkwassersparte waren im Jahr 2021 etwas geringer als im Vorjahr. Die

Verkaufspreise bei Trinkwasser blieben konstant.

 

Der Mischpreis für Wärme ist durch die Anwendung der Preisgleitklauseln im Vergleich zum Vorjahr etwa auf gleichem Niveau geblieben. Die um 11,0 % gestiegene Wärmeabsatzmenge ist vor allem auf Witterungseinflüsse zurückzuführen.

 

Letztlich konnten alle Sparten mit einem positiven Jahresergebnis abschließen und somit zum Jahresüberschuss von insgesamt 2,215 Mio. EUR beitragen. Die Bereiche Strom, Gas und Fernwärme lieferten mit einem Anteil von ca. 84,1 % den größten Anteil am Jahresüberschuss. Dabei ist zu erwähnen, dass in der Stromsparte eine Minderung um 422 Tsd. EUR (Minus 30,4 %) und bei der Gassparte eine Minderung um 650 Tsd. EUR (Minus 73,4 %) zu verzeichnen sind. Bei der Fernwärme gab es eine Verbesserung von 23 Tsd. EUR (Plus 3,6 %) im Spartenergebnis.

 

Die Liquidität der SWA war ganzjährig gegeben, allen finanziellen Verpflichtungen des Jahres 2021 wurde nachgekommen. Die liquiden Mittel betrugen zum Bilanzstichtag 336,7 Tsd. EUR (im Vorjahr 3,9 Mio. EUR).

 

Die Kapitalstruktur ist als geordnet zu bezeichnen und setzt sich aus 39,4 % Eigenkapital und 60,6 % Fremdkapital zusammen.

 

Der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk wurde erteilt. Die Prüfung des Jahresabschlusses ergab keine Beanstandungen.

 

Um Zustimmung zum Beschlussvorschlag wird gebeten.


 

 

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Oberbürgermeister

 

 

Anlagen:

(PDF – Dateien  im Ratsinformationssystem)

Berichte über die Prüfung der Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2021 und der Lageberichte für das Geschäftsjahr 2021 der Stadtwerke Aschersleben GmbH, der ASCANETZ GmbH und der Photovoltaikgesellschaft Aschersleben mbH sowie der Fragenkatalog zur Prüfung nach § 53 HGrG der genannten Gesellschaften


Beschlussvorschlag:

Der Stadtrat beschließt:

 

1.         Der von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „WIBERA Wirtschaftsberatung AG“ geprüfte und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss zum 31.12.2021 der Stadtwerke Aschersleben GmbH wird zur Kenntnis genommen.

 

2.         Der Oberbürgermeister wird angewiesen, in der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke Aschersleben GmbH folgenden Beschlüssen zuzustimmen:

 

a.         Beschluss zur Feststellung des Jahresabschlusses zum 31.12.2021,

 

b.         Beschluss zur Entlastung des Aufsichtsrates und der Geschäftsführerin Frau Brigitte Klopstein für das Geschäftsjahr 2021,

 

c.         Beschluss zur Ausschüttung am 10.11.2022 vom Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2021 in Höhe von 2.215.109,62 EUR einen Betrag in Höhe von 1.107.554,81 EUR an die Gesellschafter entsprechend ihrer Geschäftsanteile auszuschütten und 1.107.554,81 EUR den Gewinnrücklagen zuzuführen und

 

d.         Beschluss zur Erteilung der Befugnis der Geschäftsführerin der Stadtwerke Aschersleben GmbH zur Ausübung des Stimmrechts in der Gesellschafterversammlung der ASCANETZ GmbH und der Photovoltaikgesellschaft Aschersleben mbH gemäß § 7 Abs. 2g des Gesellschaftsvertrages der Stadtwerke Aschersleben GmbH.


FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

 

1. Planmäßige Aufwendung/Auszahlung oder planmäßige(r) Ertrag/Einzahlung:

 

planmäßige Aufw./Ausz.

Buchungsstelle

     

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

 

 

 

planmäßige(r) Ertr./Einz.

Buchungsstelle

1.1.1.22.4651000

Erträge von Gewinnanteilen aus verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

ca. 600 Tsd. EUR    

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

Buchungsstelle

     

 

2. Überplanmäßige oder außerplanmäßige Aufwendung/Auszahlung:

 

 

überplanmäßig

außerplanmäßig

 

 

Es entstehen unmittelbare Ausgaben von:

      EUR

 

 

Zur Deckung werden verwendet:

 

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

 

Buchungsstelle

     

3. Übersehbare Folgekosten:

 

 

 

An Folgelasten entstehen Kosten in Höhe von:

      EUR

 

 

erwartete Einnahmen:

      EUR

 

 

 

 

 

 

anzeigepflichtig

genehmigungspflichtig

 

Bekanntmachung

Änderung im Ortsrecht

 

AUSWIRKUNGEN AUF DEN STELLENPLAN:

 

 

 

 

     

Stellenerweiterung                               

 

Stellenreduzierung

 

 

 

 

 

 

 

DEMOGRAFIE-CHECK:

 

 

Die Maßnahme ist demografierelevant:

         Ja            Nein

 

Die Maßnahme ist verantwortbar:

         Ja            Nein

 

Weiterführende Ausführungen zum Demografie-Check in der Begründung

 

BEMERKUNGEN:

 

zur Besonderen Kontrolle durch den Stadtrat

 

Projektverantwortlicher/Ansprechpartner: