Betreff
Jahresabschluss zum 31.12.2020 der Seeland Gesellschaft für Tagebauentwicklung mbH
Vorlage
VII/0380/21
Aktenzeichen
0.14
Art
Beschlussvorlage

Die Stadt Aschersleben ist mit einem Stammkapitalanteil von 6% neben der Stadt Seeland Mitgesellschafterin der Seeland Gesellschaft für Tagebauentwicklung mbH.

 

Aufgrund des Gesellschaftsvertrages sowie gesetzlicher Vorschriften obliegt den Gesellschaftern die Feststellung des Jahresabschlusses, die Entlastung der Geschäftsführung und die Entscheidung über die Verwendung des Ergebnisses. Weiterhin hat der Aufsichtsrat bei ordnungsgemäßer Tätigkeit einen Anspruch auf Entlastung durch die Gesellschafter.

 

Geprüft wurde der Jahresabschluss von der wires GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Halle/Saale.

 

Diese Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt und deshalb konnte am 6. Oktober 2021 der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt werden. In der Aufsichtsratssitzung am 3. November 2021 wurde der Jahresabschluss ausführlich beraten und zur Beschlussfassung an die Gesellschafterversammlung weitergeleitet.

 

 

Zum Geschäftsjahr 2020:

 

Das Jahr 2020 war bekanntermaßen von der weltweiten Corona-Pandemie und damit einhergehenden Einschränkungen gekennzeichnet. Auch die Seeland GmbH musste mit allen Mitarbeitern zur Verhinderung größerer finanzieller Auswirkungen zu Jahresbeginn in die Kurzarbeit gehen. Die Saison konnte aufgrund der Öffnungsverbote durch die Coronaverordnungen erst mit fast zwei Monaten Verspätung und nicht wie normalerweise mit der Ostereröffnung auf dem Abenteuerspielplatz beginnen. Durch die Wiedereröffnung des Nordstrandes konnten erstmals wieder Veranstaltungen am Strand durchgeführt werden.  Coronabedingt fanden diese erst recht spät in der Saison und dann auch nur mit strengen Hygieneregeln und starken Begrenzungen der Besucherzahlen statt. Dadurch konnte trotz Umsatzsteigerungen das große Potential der Seeöffnung nicht vollständig genutzt werden.

 

Die Umsatzerlöse im Jahr 2020 sind mit 275 Tsd. EUR gegenüber dem Vorjahr (Vj. 224 Tsd. EUR) deutlich gestiegen. Die Einnahmen aus Eintrittsgebühren des Abenteuerspielplatzes sind gegenüber dem Vorjahr um 22 Tsd. EUR auf 97 Tsd. EUR gestiegen. Dies resultiert insbesondere aus gestiegenen Besucherzahlen und der veränderten Besucherstruktur.

 

In den Vorjahren waren hauptsächlich die Zielgruppen wie Kitas und Schulklassen zu Besuch, 2020 sind es jedoch vorrangig Familien gewesen. Dies führte allerdings auch zu Erlösrückgängen beim Imbissangebot von 19 Tsd. EUR, aufgrund zunehmender Selbstversorgung der Familien.

 

Die erste vollständige Badesaison führte trotz pandemiebedingter Auflagen zu Erlössteigerungen  aus Eintrittsgeldern des Badestrandes und den zugehörigen Vermietungsangeboten von 21 Tsd. EUR auf 30 Tsd. EUR.

 

Die Erlöse aus Personalgestellung (Bauhof Seeland) liegen mit  21 Tsd. EUR um 17 Tsd. EUR höher als im Vorjahr.

 

 

 

Die Materialaufwendungen sanken um 35 Tsd. EUR auf 140 Tsd. EUR. Die Abnahme resultiert im Wesentlichen aus entfallenen einmaligen Anlaufkosten im Zusammenhang mit der Eröffnung des Strandabschnittes (21 Tsd. EUR) und aus geringeren Aufwendungen für Instandhaltung (8 Tsd. EUR) und Öffentlichkeitsarbeit (7 Tsd. EUR).

 

Der Personalaufwand nahm leicht um 9 Tsd. EUR auf 319 Tsd. EUR zu und verblieb damit fast auf Vorjahresniveau. Die Gesellschaft beschäftigte 2020, so wie im Vorjahr, durchschnittlich 16 Mitarbeiter.

 

Dass Anlagevermögen verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 9 Tsd. EUR. Den Zugängen im Anlagevermögen von 49 Tsd. EUR stehen Abschreibungen von 58 Tsd. EUR gegenüber. Die wesentlichen Zugänge betrafen die Anschaffung von Sanitäreinrichtungen im Strandbereich.

 

Das Eigenkapital erhöhte sich um 4 Tsd. EUR auf 864 Tsd. EUR. Die Erhöhung ist durch das Jahresergebnis begründet. Das langfristige Fremdkapital betrifft das Darlehen der Volksbank zur Finanzierung von Investitionen am Concordia See. Es saldiert am Stichtag mit 100 Tsd. EUR. Die Prüfer schätzen die Liquiditätssituation der Gesellschaft als gesichert ein. Weisen jedoch darauf hin, dass die Gesellschaft ihre finanziellen Verpflichtungen nur mit den Zuschüssen der Gesellschafter erfüllen kann.

 

Wirtschaftlich betrachtet schließt das Geschäftsjahr 2020 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 943,45 EUR ab. (im Vorjahr Jahresfehlbetrag von ca. 25,2 Tsd. EUR). Die Bilanzsumme erhöhte sich um ca. 76,9 Tsd. EUR und betrug zum 31.12.2020 ca. 1,46 Mio. EUR.

 

Das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital der Gesellschaft erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1 Tsd. EUR und ist mit 59,2 % (Anteil an der Bilanzsumme) als gut zu bezeichnen.

 

Die Zuschüsse der Gesellschafter betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 224.495,87 EUR. Davon hatte die Stadt Aschersleben 2020 einen anteiligen Betrag von 11.841,- EUR zu leisten.

 

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft konnte keine Unrichtigkeiten oder Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften sowie keine Tatsachen feststellen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden. Die Wirtschaftsprüfer weisen darauf hin, dass die Aufgabenerfüllung der Gesellschaft nur durch die Zuschüsse der Gesellschafter sichergestellt werden kann.

 

Letztlich sind aus dem Prüfbericht keine Gründe ersichtlich, dem Aufsichtsrat und der Geschäftsführung die Entlastung für 2020 zu verweigern. Auch die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit gemäß § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz ergab keine Beanstandungen.

 

 

 

 


 

 

_________________

Oberbürgermeister

 

 

Anlage:

(PDF – Datei im Ratsinformationssystem)

Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31.12.2020 und des Lageberichtes 2020 der Seeland Gesellschaft für Tagebauentwicklung mbH

 

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Stadtrat beschließt:

 

  1. Der von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „wires GmbH“, Halle (Saale) geprüfte und mit einem uneingeschränktem Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschlusses zum 31.12.2020 der Seeland Gesellschaft für Tagebauentwicklung mbH wird zur Kenntnis genommen.

 

  1. Der Oberbürgermeister wird angewiesen, in der Gesellschafterversammlung der Seeland Gesellschaft für Tagebauentwicklung mbH

 

a)      den Jahresabschluss zum 31.12.2020 festzustellen,

 

b)      den Aufsichtsrat und den Geschäftsführer Herrn Sebastian Kruse für das Geschäftsjahr 2020 zu entlasten und

 

c)      dafür zu stimmen, dass der Jahresüberschuss in Höhe von 943,45 EUR auf neue Rechnung vorgetragen wird.

 


FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

 

1. Planmäßige Aufwendung/Auszahlung oder planmäßige(r) Ertrag/Einzahlung:

 

planmäßige Aufw./Ausz.

Buchungsstelle

1.1.1.22.5315000

11.841,- EUR Zuschuss 2020

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

 

 

 

planmäßige(r) Ertr./Einz.

Buchungsstelle

     

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

Buchungsstelle

     

 

2. Überplanmäßige oder außerplanmäßige Aufwendung/Auszahlung:

 

 

überplanmäßig

außerplanmäßig

 

 

Es entstehen unmittelbare Ausgaben von:

      EUR

 

 

Zur Deckung werden verwendet:

 

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

 

Buchungsstelle

     

3. Übersehbare Folgekosten:

 

 

 

An Folgelasten entstehen Kosten in Höhe von:

      EUR

 

 

erwartete Einnahmen:

      EUR

 

 

 

 

 

 

anzeigepflichtig

genehmigungspflichtig

 

Bekanntmachung

Änderung im Ortsrecht

 

AUSWIRKUNGEN AUF DEN STELLENPLAN:

 

 

 

 

     

Stellenerweiterung                               

 

Stellenreduzierung

 

 

 

 

 

 

 

DEMOGRAFIE-CHECK:

 

 

Die Maßnahme ist demografierelevant:

         Ja            Nein

 

Die Maßnahme ist verantwortbar:

         Ja            Nein

 

Weiterführende Ausführungen zum Demografie-Check in der Begründung

 

BEMERKUNGEN:

 

zur Besonderen Kontrolle durch den Stadtrat

 

Projektverantwortlicher/Ansprechpartner: