Betreff
Jahresabschluss zum 31.12.2015 der Stadtwerke Aschersleben GmbH
Vorlage
VI/0310/16
Aktenzeichen
0.14
Art
Beschlussvorlage

Die Unternehmensstruktur der Stadtwerke Aschersleben GmbH entspricht den Anforderungen des Energiewirtschaftsgesetzes und den in der Folge erlassenen Verordnungen für Strom und Gas. Der Netzbetrieb wird durch die ASCANETZ GmbH als 100%ige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Aschersleben GmbH separat betrieben. Es wird sichergestellt, dass der eigene Vertrieb der Stadtwerke Aschersleben GmbH nicht besser gestellt wird, als der anderer Energiehändler.

 

Die Stadt Aschersleben ist mit einem Anteil von 65% Hauptgesellschafterin der Stadtwerke Aschersleben GmbH. Gemäß § 46 GmbH Gesetz  i.V.m. § 7 Abs. 2 b des GV der SWA entscheidet die Gesellschafterversammlung über die Feststellung des Jahresergebnisses, die Entlastung des Aufsichtsrates und der Geschäftsleitung sowie über die Verwendung bzw. Verteilung des Ergebnisses.

 

Geprüft wurde der Jahresabschluss zum 31.12.2015 von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft “WIBERA Wirtschaftsberatung AG“ Düsseldorf, Zweigniederlassung Magdeburg.

 

Auftragsgemäß wurden die Vorschriften des § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 HGrG beachtet. Dementsprechend wurde auch geprüft, ob die Geschäfte ordnungsgemäß, d. h. mit der erforderlichen Sorgfalt und in Übereinstimmung mit den einschlägigen handelsrechtlichen Vorschriften, den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und der Geschäftsordnung für die Geschäftsführung geführt worden sind.

 

Die Berichterstattung nach § 53 HGrG wurde von der WIBERA zusammenfassend für die geprüften Gesellschaften Stadtwerke Aschersleben GmbH, die ASCANETZ GmbH und die Photovoltaikgesellschaft Aschersleben mbH vorgenommen, weil die kaufmännisch handelnden Personen und die organisatorischen Strukturen bei den Unternehmen weitgehend identisch sind.

 

Die Prüfung hat insgesamt keinen Anlass zu Beanstandungen ergeben und deshalb konnte am 25. Mai 2016 der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt werden.

 

Zum Geschäftsjahr 2015:

 

Im Geschäftsjahr hat sich die Stadtwerke Aschersleben GmbH erneut als zuverlässiger Energieversorger für Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser im Wettbewerbsmarkt präsentiert und die Mehrzahl der Haushalts- und Gewerbekunden der Kernstadt Aschersleben, aber auch wichtige Industriekunden mit Strom und Erdgas beliefert. Einen Investitionsschwerpunkt stellte in diesem Jahr der Erwerb sowie die Entflechtung der Stromnetze Westdorf und Groß Schierstedt dar, womit es der Stadtwerke Aschersleben GmbH gelang, ihr Konzessionsgebiet zu erweitern und so die regionale Präsenz als regionales Energiedienstleistungsunternehmen zu erhöhen. Ein weiterer Schwerpunkt war der Ersatzneubau des Blockheizkraftwerkes (BHKW) Mehringer Straße. Damit hält das Unternehmen an seiner ökologisch ausgerichteten Geschäftsstrategie fest und investierte weiter in den Erhalt und den Ausbau der Strom- und Wärmeerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.

 

Die Organisation sowie die Umsetzung der Überleitung von kaufmännischem Personal der Stadtwerke Aschersleben GmbH in die ASCANETZ GmbH zum 1. Juli 2015 nahmen ebenfalls einen nicht unerheblichen Schwerpunkt im Geschäftsverlauf des Jahres 2015 ein. Mit der Überführung des Personals werden die darauf anfallenden Personalkosten direkt bei der Netzgesellschaft verursacht und fließen in das Folgejahr 2016 und somit in die Ermittlung der Erlösobergrenze für die nächste Regulierungsperiode ein.

 

Die SWA schließt das Geschäftsjahr 2015 mit einem positiven Jahresergebnis von 3,04 Mio. EUR ab, welches um ca. 200 Tsd. EUR höher als das Vorjahresergebnis von 2,84 Mio. EUR liegt. Zusammenfassend liegt der Jahresüberschuss um 429 Tsd. EUR über dem im Wirtschaftsplan 2015 prognostizierten Ergebnis. Die wesentlichen Ursachen für das positive Ergebnis sind die höhere Gewinnabführung der ASCANETZ GmbH und eine Erstattung der 50Hertz Transmission GmbH für in 2014 zu viel geleistete EEG-Umlagen für Letztverbraucher in Höhe von 847 Tsd. EUR.

 

Die Umsatzerlöse der Gesellschaft betrugen im Geschäftsjahr 2015 insgesamt 34.152 Tsd. EUR (Plan: 37.274 Tsd. EUR). Die Abweichung vom Plan resultiert im Wesentlichen aus dem Absatzrückgang im Bereich der Stromsondervertragskunden, der Vertragsneugestaltung von Sondervertragskunden, wodurch die Netzentgelte direkt an den Netzbetreiber gezahlt werden, den geringeren Erlösen aus kaufmännischen Dienstleistungen gegenüber der ASCANETZ GmbH als Folge des Personalübergangs sowie einem preisbedingten Umsatzrückgang der Gassondervertragskunden und Fernwärmekunden.

 

Parallel dazu lagen die Bezugskosten infolge des Wechsels eines Stromsondervertragskunden zu einem anderen Lieferanten und gesunkener Bezugspreise bei Strom und Gas mit 3.919 Tsd. EUR unter dem getroffenen Planansatz. Die Verringerung des ausgewiesenen Personalaufwandes resultiert aus der Überführung vom kaufmännischen Personal der Stadtwerke Aschersleben GmbH in die ASCANETZ GmbH.

 

Im Einzelnen sind die Umsatzerlöse im Segment der Stromtarifkunden absatzbedingt gestiegen, im Bereich der Stromsondervertragskunden dagegen gesunken. Dies ist bedingt durch dem Wegfall eines großen Sondervertragskunden im Netzgebiet der ASCANETZ GmbH sowie der weiteren Umstellung der Energielieferverträge, bei denen die Netzentgelte direkt an den Netzbetreiber gezahlt werden.

 

In der Gassparte haben sich die Umsatzerlöse bei den Tarifkunden im Zuge der Absatzentwicklung erhöht. Der Umsatzanstieg der Tarifkunden ergibt sich aus der geringeren Durchschnittstemperatur im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2015 verglichen mit dem Geschäftsjahr 2014. Der Umsatz der Gassondervertragskunden fällt trotz steigender Absatzmengen, als Folge der weiteren Neugestaltung der Energielieferverträge und dem gesunkenen Mischpreis für dieses Kundensegment, geringer als im Vorjahr aus.

 

Die Umsatzerlöse der Fernwärmesparte sind trotz höherer Absatzmengen nur geringfügig gestiegen. Dies liegt vor allem an dem gesunkenen Fernwärmepreis.

 

In der Trinkwassersparte wurden steigende Absatzmengen verbucht. Gegenüber dem Vorjahr konnten hier 19.815 m³ Wasser mehr verkauft werden.

 

Zur Preisentwicklung des Geschäftsjahres 2015 ist zu erwähnen, dass die Verkaufspreise der Stromsparte gegenüber dem Jahr 2014 leicht gesunken sind. Die Preise der Gas- und Trinkwassersparte sind im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Der Lieferpreis für Fernwärme ist durch die Anwendung der Preisgleitklauseln gesunken.

 

Letztlich konnten alle Sparten mit einem positiven Jahresergebnis abschließen und somit zum Jahresergebnis von insgesamt 3,04 Mio. EUR beitragen. Die Bereiche Strom und Gas lieferten insgesamt mit einem Anteil von ca. 80 % den größten Anteil am Jahresüberschuss.

 

Die Liquidität der SWA war ganzjährig gegeben, allen finanziellen Verpflichtungen des Jahres 2015 wurde nachgekommen. Die liquiden Mittel betrugen zum Bilanzstichtag 1,24 Mio. EUR.

 

Die Kapitalstruktur ist geordnet und setzt sich aus 32,6 % Eigenkapital und 67,4 % Fremdkapital zusammen.

 

Für die Stadt Aschersleben als Gesellschafterin bedeutet die von der Geschäftsführung und vom Aufsichtsrat vorgeschlagene Gewinnausschüttung von 2,5 Mio. EUR eine kassenwirksame Einnahme von ca. 1,37 Mio. EUR. Damit wird der Planansatz im HH-Plan 2016 (BuSt. 1.1.1.22.4651000 / Erträge von Gewinnanteilen aus verbundenen Unternehmen und Beteiligungen) erfüllt.


 

 

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Oberbürgermeister

 

 

Anlagen:

(PDF – Datei  im Ratsinformationssystem)

Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2015 und des Lageberichtes für das Geschäftsjahr 2015 der Stadtwerke Aschersleben GmbH

 


Beschlussvorschlag:

Der Stadtrat beschließt:

 

  1. Der von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „WIBERA Wirtschaftberatung AG“ geprüfte und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss zum 31.12.2015 der Stadtwerke Aschersleben GmbH wird zur Kenntnis genommen.

 

  1. Der Oberbürgermeister wird angewiesen, in der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke Aschersleben GmbH

 

a)        den Jahresabschluss zum 31.12.2015 festzustellen,

 

b)        den Aufsichtsrat und den Geschäftsführer für das Geschäftsjahr 2015 zu entlasten,

 

c)         dafür zu stimmen, dass vom Jahresüberschuss 2.500.000 EUR an die Gesellschafter entsprechend der Geschäftsanteile ausgeschüttet und 543.827,84 EUR den Gewinnrücklagen zugeführt werden und

 

d)        dem Geschäftsführer der Stadtwerke Aschersleben GmbH die Befugnis zur Ausübung des Stimmrechts in der Gesellschafterversammlung der ASCANETZ GmbH und der Photovoltaikgesellschaft Aschersleben mbH gemäß § 7 Abs. 2g des Gesellschaftsvertrages der Stadtwerke Aschersleben GmbH zu erteilen.

 


FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN:

 

1. Planmäßige Aufwendung/Auszahlung oder planmäßige(r) Ertrag/Einzahlung:

 

planmäßige Aufw./Ausz.

Buchungsstelle

     

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

 

 

 

planmäßige(r) Ertr./Einz.

Buchungsstelle

1.1.1.22.4651000

Erträge von Gewinnanteilen aus verbundenen Unternehmen und Beteiligungen

ca. 1,37 Mio. EUR

 

2. Überplanmäßige oder außerplanmäßige Aufwendung/Auszahlung:

 

 

überplanmäßig

außerplanmäßig

 

 

Es entstehen unmittelbare Ausgaben von:

      EUR

 

 

Zur Deckung werden verwendet:

 

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

 

Buchungsstelle

     

 

 

 

Buchungsstelle

     

3. Übersehbare Folgekosten:

 

 

 

An Folgelasten entstehen Kosten in Höhe von:

      EUR

 

 

erwartete Einnahmen:

      EUR

 

 

 

 

 

 

anzeigepflichtig

genehmigungspflichtig

 

Bekanntmachung

Änderung im Ortsrecht

 

AUSWIRKUNGEN AUF DEN STELLENPLAN:

 

 

 

 

     

Stellenerweiterung                               

 

Stellenreduzierung

 

 

 

 

 

 

 

DEMOGRAFIE-CHECK:

 

 

Die Maßnahme ist demografierelevant:

         Ja            Nein

 

Die Maßnahme ist verantwortbar:

         Ja            Nein

 

Weiterführende Ausführungen zum Demografie-Check in der Begründung

 

BEMERKUNGEN:

 

zur Besonderen Kontrolle durch den Stadtrat

 

Projektverantwortlicher/Ansprechpartner: