Die Unternehmensstruktur der Stadtwerke Aschersleben GmbH entspricht den
Anforderungen des Energiewirtschaftsgesetzes und den in der Folge erlassenen
Verordnungen für Strom und Gas. Der Netzbetrieb wird durch die ASCANETZ GmbH
als 100%ige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Aschersleben GmbH separat
betrieben. Es wird sichergestellt, dass der eigene Vertrieb der Stadtwerke
Aschersleben GmbH nicht besser gestellt wird, als der anderer Energiehändler.
Die Stadt Aschersleben ist mit einem Anteil von 65% Hauptgesellschafterin
der Stadtwerke Aschersleben GmbH. Gemäß § 46 GmbH Gesetz i.V.m. § 7 Abs. 2 b des GV der SWA
entscheidet die Gesellschafterversammlung über die Feststellung des
Jahresergebnisses, die Entlastung des Aufsichtsrates und der Geschäftsleitung
sowie über die Verwendung bzw. Verteilung des Ergebnisses.
Geprüft wurde der Jahresabschluss zum 31.12.2015 von der
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft “WIBERA Wirtschaftsberatung AG“ Düsseldorf,
Zweigniederlassung Magdeburg.
Auftragsgemäß wurden die Vorschriften des § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 HGrG
beachtet. Dementsprechend wurde auch geprüft, ob die Geschäfte ordnungsgemäß,
d. h. mit der erforderlichen Sorgfalt und in Übereinstimmung mit den
einschlägigen handelsrechtlichen Vorschriften, den Bestimmungen des
Gesellschaftsvertrags und der Geschäftsordnung für die Geschäftsführung geführt
worden sind.
Die Berichterstattung nach § 53 HGrG wurde von der WIBERA zusammenfassend
für die geprüften Gesellschaften Stadtwerke Aschersleben GmbH, die ASCANETZ
GmbH und die Photovoltaikgesellschaft Aschersleben mbH vorgenommen, weil die
kaufmännisch handelnden Personen und die organisatorischen Strukturen bei den
Unternehmen weitgehend identisch sind.
Die Prüfung hat insgesamt keinen Anlass zu Beanstandungen ergeben und
deshalb konnte am 25. Mai 2016 der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk
erteilt werden.
Zum Geschäftsjahr 2015:
Im Geschäftsjahr hat sich die Stadtwerke Aschersleben GmbH erneut als
zuverlässiger Energieversorger für Strom, Erdgas, Fernwärme und Trinkwasser im
Wettbewerbsmarkt präsentiert und die Mehrzahl der Haushalts- und Gewerbekunden
der Kernstadt Aschersleben, aber auch wichtige Industriekunden mit Strom und
Erdgas beliefert. Einen Investitionsschwerpunkt stellte in diesem Jahr der
Erwerb sowie die Entflechtung der Stromnetze Westdorf und Groß Schierstedt dar,
womit es der Stadtwerke Aschersleben GmbH gelang, ihr Konzessionsgebiet zu
erweitern und so die regionale Präsenz als regionales Energiedienstleistungsunternehmen
zu erhöhen. Ein weiterer Schwerpunkt war der Ersatzneubau des
Blockheizkraftwerkes (BHKW) Mehringer Straße. Damit hält das Unternehmen an
seiner ökologisch ausgerichteten Geschäftsstrategie fest und investierte weiter
in den Erhalt und den Ausbau der Strom- und Wärmeerzeugung in
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen.
Die Organisation sowie die Umsetzung der Überleitung von kaufmännischem
Personal der Stadtwerke Aschersleben GmbH in die ASCANETZ GmbH zum 1. Juli 2015
nahmen ebenfalls einen nicht unerheblichen Schwerpunkt im Geschäftsverlauf des
Jahres 2015 ein. Mit der Überführung des Personals werden die darauf
anfallenden Personalkosten direkt bei der Netzgesellschaft verursacht und
fließen in das Folgejahr 2016 und somit in die Ermittlung der Erlösobergrenze
für die nächste Regulierungsperiode ein.
Die SWA schließt das Geschäftsjahr 2015 mit einem positiven
Jahresergebnis von 3,04 Mio. EUR ab, welches um ca. 200 Tsd. EUR höher als das
Vorjahresergebnis von 2,84 Mio. EUR liegt. Zusammenfassend liegt der
Jahresüberschuss um 429 Tsd. EUR über dem im Wirtschaftsplan 2015
prognostizierten Ergebnis. Die wesentlichen Ursachen für das positive Ergebnis
sind die höhere Gewinnabführung der ASCANETZ GmbH und eine Erstattung der
50Hertz Transmission GmbH für in 2014 zu viel geleistete EEG-Umlagen für
Letztverbraucher in Höhe von 847 Tsd. EUR.
Die Umsatzerlöse der Gesellschaft betrugen im Geschäftsjahr 2015
insgesamt 34.152 Tsd. EUR (Plan: 37.274 Tsd. EUR). Die Abweichung vom Plan resultiert
im Wesentlichen aus dem Absatzrückgang im Bereich der
Stromsondervertragskunden, der Vertragsneugestaltung von Sondervertragskunden,
wodurch die Netzentgelte direkt an den Netzbetreiber gezahlt werden, den
geringeren Erlösen aus kaufmännischen Dienstleistungen gegenüber der ASCANETZ
GmbH als Folge des Personalübergangs sowie einem preisbedingten Umsatzrückgang
der Gassondervertragskunden und Fernwärmekunden.
Parallel dazu lagen die Bezugskosten infolge des Wechsels eines
Stromsondervertragskunden zu einem anderen Lieferanten und gesunkener
Bezugspreise bei Strom und Gas mit 3.919 Tsd. EUR unter dem getroffenen
Planansatz. Die Verringerung des ausgewiesenen Personalaufwandes resultiert aus
der Überführung vom kaufmännischen Personal der Stadtwerke Aschersleben GmbH in
die ASCANETZ GmbH.
Im Einzelnen sind die Umsatzerlöse im Segment der Stromtarifkunden absatzbedingt
gestiegen, im Bereich der Stromsondervertragskunden dagegen gesunken. Dies ist
bedingt durch dem Wegfall eines großen Sondervertragskunden im Netzgebiet der
ASCANETZ GmbH sowie der weiteren Umstellung der Energielieferverträge, bei
denen die Netzentgelte direkt an den Netzbetreiber gezahlt werden.
In der Gassparte haben sich die Umsatzerlöse bei den Tarifkunden im Zuge
der Absatzentwicklung erhöht. Der Umsatzanstieg der Tarifkunden ergibt sich aus
der geringeren Durchschnittstemperatur im ersten Quartal des Geschäftsjahres
2015 verglichen mit dem Geschäftsjahr 2014. Der Umsatz der
Gassondervertragskunden fällt trotz steigender Absatzmengen, als Folge der
weiteren Neugestaltung der Energielieferverträge und dem gesunkenen Mischpreis
für dieses Kundensegment, geringer als im Vorjahr aus.
Die Umsatzerlöse der Fernwärmesparte sind trotz höherer Absatzmengen nur
geringfügig gestiegen. Dies liegt vor allem an dem gesunkenen Fernwärmepreis.
In der Trinkwassersparte wurden steigende Absatzmengen verbucht.
Gegenüber dem Vorjahr konnten hier 19.815 m³ Wasser mehr verkauft werden.
Zur Preisentwicklung des Geschäftsjahres 2015 ist zu erwähnen, dass die
Verkaufspreise der Stromsparte gegenüber dem Jahr 2014 leicht gesunken sind.
Die Preise der Gas- und Trinkwassersparte sind im Vergleich zum Vorjahr stabil
geblieben. Der Lieferpreis für Fernwärme ist durch die Anwendung der
Preisgleitklauseln gesunken.
Letztlich konnten alle Sparten mit einem positiven Jahresergebnis
abschließen und somit zum Jahresergebnis von insgesamt 3,04 Mio. EUR beitragen.
Die Bereiche Strom und Gas lieferten insgesamt mit einem Anteil von ca. 80 %
den größten Anteil am Jahresüberschuss.
Die Liquidität der SWA war ganzjährig gegeben, allen finanziellen
Verpflichtungen des Jahres 2015 wurde nachgekommen. Die liquiden Mittel
betrugen zum Bilanzstichtag 1,24 Mio. EUR.
Die Kapitalstruktur ist geordnet und setzt sich aus 32,6 % Eigenkapital
und 67,4 % Fremdkapital zusammen.
Für die Stadt Aschersleben als Gesellschafterin bedeutet die von der
Geschäftsführung und vom Aufsichtsrat vorgeschlagene Gewinnausschüttung von 2,5
Mio. EUR eine kassenwirksame Einnahme von ca. 1,37 Mio. EUR. Damit wird der
Planansatz im HH-Plan 2016 (BuSt. 1.1.1.22.4651000 / Erträge von Gewinnanteilen
aus verbundenen Unternehmen und Beteiligungen) erfüllt.
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Oberbürgermeister
Anlagen:
(PDF – Datei
im Ratsinformationssystem)
Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses
zum 31. Dezember 2015 und des Lageberichtes für das Geschäftsjahr 2015 der
Stadtwerke Aschersleben GmbH
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat beschließt:
- Der
von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „WIBERA Wirtschaftberatung AG“
geprüfte und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene
Jahresabschluss zum 31.12.2015 der Stadtwerke Aschersleben GmbH wird zur
Kenntnis genommen.
- Der
Oberbürgermeister wird angewiesen, in der Gesellschafterversammlung der
Stadtwerke Aschersleben GmbH
a)
den Jahresabschluss zum 31.12.2015 festzustellen,
b)
den Aufsichtsrat und den Geschäftsführer für das
Geschäftsjahr 2015 zu entlasten,
c)
dafür zu stimmen, dass vom Jahresüberschuss 2.500.000 EUR an die Gesellschafter entsprechend
der Geschäftsanteile ausgeschüttet und 543.827,84 EUR den Gewinnrücklagen
zugeführt werden und
d)
dem Geschäftsführer der
Stadtwerke Aschersleben GmbH die Befugnis zur Ausübung des Stimmrechts in der
Gesellschafterversammlung der ASCANETZ GmbH und der Photovoltaikgesellschaft
Aschersleben mbH gemäß § 7 Abs. 2g des Gesellschaftsvertrages der Stadtwerke
Aschersleben GmbH zu erteilen.
FINANZIELLE
AUSWIRKUNGEN: |
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1.
Planmäßige Aufwendung/Auszahlung oder planmäßige(r) Ertrag/Einzahlung: |
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planmäßige
Aufw./Ausz. |
Buchungsstelle |
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Buchungsstelle |
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Buchungsstelle |
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planmäßige(r)
Ertr./Einz. |
Buchungsstelle |
1.1.1.22.4651000 Erträge
von Gewinnanteilen aus verbundenen Unternehmen und Beteiligungen ca. 1,37
Mio. EUR |
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2.
Überplanmäßige oder außerplanmäßige Aufwendung/Auszahlung: |
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überplanmäßig |
außerplanmäßig |
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Es
entstehen unmittelbare Ausgaben von: |
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Zur
Deckung werden verwendet: |
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Buchungsstelle |
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Buchungsstelle |
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Buchungsstelle |
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3.
Übersehbare Folgekosten: |
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An
Folgelasten entstehen Kosten in Höhe von: |
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erwartete
Einnahmen: |
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anzeigepflichtig |
genehmigungspflichtig |
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Bekanntmachung
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Änderung
im Ortsrecht |
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AUSWIRKUNGEN
AUF DEN STELLENPLAN: |
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Stellenreduzierung |
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DEMOGRAFIE-CHECK: |
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Die Maßnahme
ist demografierelevant: |
Ja
Nein |
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Die
Maßnahme ist verantwortbar: |
Ja
Nein |
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Weiterführende
Ausführungen zum Demografie-Check in der Begründung |
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BEMERKUNGEN: |
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zur
Besonderen Kontrolle durch den Stadtrat |
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Projektverantwortlicher/Ansprechpartner: |
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