Die Stadtverwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob und unter welchen Bedingungen in den Ortsteilen sowie in der Kernstadt, sogenannte personallose „20four7 Kioske“ (https://20four7kiosk.de/) ermöglicht werden können. Förderungen und Kontaktaufnahmen zu potentiellen Investoren sind hierbei mit einzubeziehen.

 

Begründung: Seit Jahren führt der demografische Wandel zu einem Rückgang in der Bevölkerung Sachsen-Anhalts. Auch unsere Heimatstadt ist davon betroffen. Berührt von diesem Wandel sind vorwiegend die kleineren Ortschaften und Dörfer. Mit dem Weggang der Einwohner wurde die ursprüngliche Infrastruktur der Orte kaum noch genutzt. Nacheinander schlossen Bäcker, Fleischereien, Lebensmittelläden, Gaststätten oder Bankfilialen. Fängt die Infrastruktur eines Dorfs erst an zu bröckeln, ist der Abwärtstrend kaum noch aufzuhalten. Wer keine Einkaufsmöglichkeiten bieten kann, kann auch seine Bewohner nicht halten und schon gar keine neuen hinzugewinnen. Ziehen junge Berufstätige und Familien weg, stehen bald Schulen und Kindergärten leer. In diesem Zusammenhang ist die Schließung der Grundschule in Neu Königsaue noch schmerzlich in Erinnerung. Wie lange die noch vorhandenen Kitas gehalten werden können, ist kaum zu sagen.

Gerade die Einkaufsmöglichkeiten sind es aber, die für die verbliebenen Bewohner oft zur Existenzfrage werden. Nicht wenige sind dabei auf Hilfe von Familienangehörigen oder Dritten angewiesen; eine unabhängige, selbständige Eigenversorgung oft nicht mehr möglich.

Der Antrag zielt darauf ab, diesem Trend entgegenzuwirken. Ältere Mitmenschen sollen unterstützt, junge Menschen zum Zuzug in die Ortsteile animiert werden, wenn jeden Tag 24 Stunden lang eingekauft werden könnte. Viele Gemeinden haben es bereits gewagt und gezeigt, dass ein Einkauf im Geschäft voller Warenautomaten ohne Personal funktioniert. Bereits 2016 wurde ein erster Laden in Schweden eröffnet. (https://www.schwedenstube.de/blog/naeraffaer-der-supermarkt-2-0/) Weitere folgten auch in Deutschland. (https://www.wiwo.de/politik/deutschland/kassenlose-gesellschaft-wie-auch-auf-dem-land-alle-jederzeit-einkaufen-gehen-koennen/27578208.html)

Der Supermarkt 2.0 bietet nicht nur eine Chance für die Dörfer. Auch in der Kernstadt selbst bietet ein solcher Laden eine Verbesserung der Lebensqualität, wenn beispielsweise ein schöner Sonntag mit Freunden zu Ende geht, das Wetter gut und der Hunger groß ist. Es sind die besten Voraussetzungen für einen spontanen Grillabend. Was aber wenn der Kühlschrank leer ist und alle Supermärkte sind geschlossen sind?

Möglicherweise ist diese Form der Sicherstellung der Grundversorgung förderfähig. Zahlreiche Programme (https://demografie.sachsen-anhalt.de/projekte-und-foerderung/) deuten daraufhin.