Beschluss: ungeändert beschlossen

Der demografische Wandel macht auch vor den Friedhöfen nicht halt. Diejenigen, die sich um die Gräber kümmern, werden immer älter. Die Kinder sind meistens aus dem Haus, leben nicht selten weit weg. Stirbt ein Elternteil, gestaltet sich die Grabpflege aufgrund der Distanz daher oft schwierig, ist mitunter ganz und gar unmöglich. Die Nachfrage nach pflegefreien Grabanlagen ist deshalb stark angestiegen, und wir haben in den letzten Monaten ein neues gärtnerisch gepflegtes Gräberfeld im Stil eines Landschaftsgartens gebaut.

Mit dem „Erinnerungsgarten“ führen wir die bereits vor einigen Jahren begonnene Entwicklung neuer Grabfelder fort. Wie schon bei den zuletzt konzipierten, aber deutlich kleineren Anlagen setzten wir auch diesmal auf die fachkompetente Unterstützung der freischaffenden Landschaftsarchitektin Katharina Baumgart aus Berlin. Denn Kundenwünsche allein machen noch kein attraktives Gräberfeld. Die Konzeption erfolgte unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten – der Friedhof in Aschersleben ist 150 Jahre alt und ein Flächendenkmal –, wobei moderne und historische Elemente vereint werden. „Fluss des Lebens“ – so lautet das Leitthema, das durch eine entsprechende Bepflanzung, Natursteine und ein Wasserspiel umgesetzt wird. Auch drei unterschiedlich gestaltete Ruhezonen sind hier entstanden. Diese ansprechende Gestaltung soll Besuchern und Trauernden den Friedhofsaufenthalt angenehmer machen und ihre Verweildauer erhöhen. 

 

Der Erinnerungsgarten wird über 3674 Grabstellen verfügen. Damit werden dort 4332 Menschen und bis zu 38 Tiere (Urne) ihre letzte Ruhe finden können. Die Anlage hat eine Kapazität für die nächsten 15 Jahre, gemessen an der Nachfrage in den zurückliegenden Jahren.

 

Mit der Anlage schaffen wir den Spagat zwischen dem Kundenwunsch nach pflegefreien Anlagen auf der einen und dem Trend zur Individualität auf der anderen Seite. Die dafür anfallenden Gebühren bleiben bezahlbar. Die Stellen sind zum Beispiel günstiger als herkömmliche Wahlgräber in den traditionellen Friedhofsarealen. Außerdem gehören wir mit dem Angebot der Mensch-Tier-Bestattungen zu den Vorreitern in Deutschland.  

 

Die Genehmigung für die bislang in Sachsen-Anhalt völlig neue Grabart der Mensch-Tier-Bestattung ist beim zuständigen Salzlandkreis beantragt. Nach Anfrage des Salzlandkreises hat das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration bereits mündlich seine Zustimmung signalisiert.

 

 

Folgende neue Grabarten sind entstanden:

Reihengräber

Baumbestattung im Erinnerungsgarten

Baumhoroskop im Erinnerungsgarten

Urnengemeinschaftsgrabanlage (UGA) im Erinnerungsgarten

Wahlgräber

Gemeinschaftsanlagen für Urnenpaargrabstätten (UGP) im Erinnerungsgarten

Gemeinschaftsanlagen für Urnenwahlgrabstätten im Erinnerungsgarten

Urnenwahlgrab Mensch-Tier-Bestattung im Erinnerungsgarten

 

Um zukünftig die neu entstandenen Grabarten auch anbieten zu können, ist die erste Änderungssatzung der Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung des Friedhofes Schmidtmannstraße der Stadt Aschersleben erforderlich und zu beschließen.

 

 

 

 


Beschlussvorschlag:

 

Der Stadtrat beschließt die in der Anlage beigefügten Satzung zur 1. Änderung der Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung des Friedhofs Schmidtmannstraße der Stadt Aschersleben.