Sitzung: 08.09.2014 Finanz- und Verwaltungsausschuss
Vorlage: VI/0038/14
Die Unternehmensstruktur der Stadtwerke Aschersleben GmbH entspricht den
Anforderungen des Energiewirtschaftsgesetzes und den in der Folge erlassenen
Verordnungen für Strom und Gas. Der Netzbetrieb wird durch die ASCANETZ GmbH
als 100%ige Tochtergesellschaft der Stadtwerke Aschersleben GmbH separat
betrieben. Es wird sichergestellt, dass der eigene Vertrieb der Stadtwerke
Aschersleben GmbH nicht besser gestellt wird, als der anderer Energiehändler.
Die Stadt Aschersleben ist mit einem Anteil von 65% Hauptgesellschafterin
der Stadtwerke Aschersleben GmbH. Gemäß § 46 GmbH Gesetz i.V.m. § 7 Abs. 2 b des GV der SWA
entscheidet die Gesellschafterversammlung über die Feststellung des
Jahresergebnisses, die Entlastung des Aufsichtsrates und der Geschäftsleitung
sowie über die Verwendung bzw. Verteilung des Ergebnisses.
Geprüft wurde der Jahresabschluss zum 31.12.2013 von der
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft “BDO AG“ Hamburg, Niederlassung Leipzig.
Auftragsgemäß wurden die Vorschriften des § 53 Abs. 1 Nr. 1 und 2 HGrG
beachtet.
Dementsprechend wurde auch geprüft, ob die Geschäfte ordnungsgemäß, d. h.
mit der erforderlichen Sorgfalt und in Übereinstimmung mit den einschlägigen
handelsrechtlichen Vorschriften, den Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und
der Geschäftsordnung für die Geschäftsführung geführt worden sind.
Die Berichterstattung nach § 53 HGrG wurde von der BDO AG zusammenfassend
für die geprüften Gesellschaften Stadtwerke Aschersleben GmbH, die ASCANETZ
GmbH und die Photovoltaikgesellschaft Aschersleben mbH vorgenommen, weil die
handelnden Personen und die organisatorischen Strukturen bei den Unternehmen
weitgehend identisch sind.
Die Prüfung hat insgesamt keinen Anlass zu wesentlichen Beanstandungen
ergeben und deshalb konnte am 19. Mai 2014 der uneingeschränkte
Bestätigungsvermerk erteilt werden.
Zum Geschäftsjahr 2013:
Die SWA schließt das Geschäftsjahr 2013 mit einem positiven
Jahresergebnis von 2.645 Tsd. EUR ab, welches leicht oberhalb des Vorjahresniveaus von 2.617
Tsd. EUR liegt.
Gegenüber dem Vorjahr sind die Umsatzerlöse insgesamt um 11,9% gestiegen.
Dafür verantwortlich ist insbesondere die Gewinnung von absatzstarken
Sondervertragskunden in der Sparte Strom, die aus einer Mengenerhöhung von
33.728 MWh gegenüber dem Vorjahr (2.441 Tsd. EUR) resultiert. Die Erlöse
gegenüber Tarifkunden sind durch die direkte Weitergabe der EEG-Umlage bei
einem Rückgang von 912 MWh bei der abgesetzten Menge um 759 Tsd. EUR gestiegen.
Die Erlöse in der Sparte Gas
stiegen bedingt durch die kühle Witterung, insbesondere in der ersten
Jahreshälfte 2013, um 1.333 Tsd. EUR an und liegen somit über dem Plan. Dabei
entfällt auf die Tarifkunden eine Absatzsteigerung von 12.028 MWh und auf die
Sondervertragskunden eine Steigerung um 4.589 MWh. Die Umsatzerhöhung im
Tarifkundenbereich resultiert auch aus der am 1. Januar 2013 erfolgten Anhebung
der Absatzpreise infolge gestiegener Bezugskosten.
In der Sparte Fernwärme ist
insgesamt ein Anstieg der Erlöse in Höhe von TEUR 408 zu verzeichnen. Dabei
steht der Mengenerhöhung um 4.869 MWh im Tarifkunden- und
Sondervertragskundenbereich ein um 0,59 EUR/MWh auf 90,26 EUR/MWh gesunkener
Durchschnittspreis gegenüber.
Investitionen hat die SWA im
Geschäftsjahr 2013 in Höhe von insgesamt 2.011 Tsd. EUR (Vj.:
3.224 Tsd. EUR) vorgenommen. Die
größte Investitionsmaßnahme im Jahr 2013 betrifft die 4. Erweiterung im
Gewerbegebiet „Güstener Straße“, für die im Stromnetz 193 Tsd. EUR, im Gasnetz
75 Tsd. EUR und bei der Trinkwasserversorgung 90 Tsd. EUR investiert wurden.
Verschiedene weitere Investitionen umfassten die Erweiterung, Verstärkung und den
Ersatz der Leitungsnetze.
Die Bilanzsumme verringerte sich
gegenüber dem Vorjahr um 423 Tsd. EUR auf 42.291 Tsd. EUR Dies steht im
Zusammenhang mit dem Rückgang des Anlagevermögens (-643 Tsd. EUR ) und der mittel- und langfristigen
Bankschulden (-844 Tsd.
EUR). Die Liquidität der SWA war jederzeit in ausreichendem Maße gesichert. Die
Finanzlage der Gesellschaft stellt sich unter Betrachtung der Veränderung der
liquiden Mittel und der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten als
gesichert dar. Die Liquidität und Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war im
Geschäftsjahr 2013 stets gewährleistet.
Die Eigenkapitalquote stieg auf
31,5 % (Vj.: 30,9 %). Im Gegensatz zum Vorjahr erfolgten keine Kreditaufnahmen
zur Finanzierung der Investitionen.
Für die Stadt Aschersleben als Gesellschafterin bedeutet die
vorgeschlagene Gewinnausschüttung eine kassenwirksame Einnahme von ca. 1,31
Mio. EUR. Damit wird der Planansatz im HH-Plan 2014 (BuSt. 1.1.1.22.4651000 /
Erträge von Gewinnanteilen aus verbundenen Unternehmen und Beteiligungen)
erfüllt.
Beschlussvorschlag:
Der Stadtrat beschließt:
- Der
von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „BDO AG“ geprüfte und mit einem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss zum
31.12.2013 der Stadtwerke Aschersleben GmbH wird zur Kenntnis genommen.
- Der
Oberbürgermeister wird angewiesen, in der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke
Aschersleben GmbH
a)
den Jahresabschluss zum 31.12.2013 festzustellen,
b)
den Aufsichtsrat und den Geschäftsführer für das
Geschäftsjahr 2013 zu entlasten,
c)
dafür zu stimmen, dass vom Jahresüberschuss 2.400.000 EUR an die Gesellschafter ausgeschüttet
und 245.199,80 EUR den Gewinnrücklagen zugeführt werden und
d)
dem Geschäftsführer der
Stadtwerke Aschersleben GmbH die Befugnis zur Ausübung des Stimmrechts in der
Gesellschafterversammlung der ASCANETZ GmbH und der Photovoltaikgesellschaft
Aschersleben mbH gemäß § 7 Abs. 2g des Gesellschaftsvertrages der Stadtwerke
Aschersleben GmbH zu erteilen.
Ja Nein Enthaltungen
(keine
Beschlussfassung – 1. Beratung)